Conch-Piercing: Das solltet ihr vor dem Stechen wissen

2022-05-27 18:52:46 By : Mr. Jack Zhang

Ihr wollt eurem Look mal wieder ein cooles Update verpassen? Dann solltet ihr jetzt genau aufpassen, denn wir verraten euch alles über den Piercing-Trend Conch! 

Bei glitzernden und trendigen Schmuckstücken am Bauch, der Nase, den Nippeln oder den Ohren fällt es uns schwer, zu widerstehen. Egal, ob pompös mit glitzernden Steinen oder ganz filigran und minimalistisch – das richtige Accessoire für das Ohrläppchen kann dafür sorgen, dass unser Look ohne große Mühe super stylisch wirkt.Neben bekannten klassischen Ohrlöchern, die im Fachjargon als "Standard Lobe" bezeichnet werden, hat sich immer mehr auch das Helix-Piercing durchgesetzt. Alle Ladies, die es allerdings noch ein wenig extravaganter mögen, sollten bei diesem Item, das wir euch gleich vorstellen, genauer aufpassen: Die Rede ist vom Conch-Piercing! Was das ist und worauf ihr bei dem Schmuck achten müsst, wenn ihr euch für ein solches Must-have entscheidet, haben wir für euch herausgefunden.

Vorab haben wir ein paar Fakten zusammengestellt: Als Conch wird ein Piercing bezeichnet, das in der Ohrmuschel sitzt. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Arten. Zum einen den Inner-Conch, der direkt in der Mitte der Muschel gestochen wird und zum anderen den Outer-Conch. Er sitzt in der Mulde über der Ohrmuschel und sieht gerade mit einem schmalen oder schimmernden Ring besonders elegant aus.Das Loch, das beim Stechen des Piercings entsteht, kann in seiner Größe variieren. Da das Dehnen der Ohrmuschel jedoch sehr schmerzhaft ist, wird hier oftmals mit einer einheitlichen Methode, dem "Dermal Punch", gearbeitet. Wenn das Ohrloch gepuncht wird, wird das Knorpelgewebe herausgestanzt. Anders als beim Piercen, wird das Gewebe hierbei nämlich nur von der Nadel verdrängt – autsch!

Neben dem Inner- und Outer-Conch gibt es auch weitere Varianten dieses Piercings wie beispielsweise den Orbital-Conch. Dieser verläuft vielmehr senkrecht, sodass es zwei Löcher anstatt nur einem durch das Knorpelgewebe braucht und das Piercing schließlich den Ohrknorpel umkreist. Der Piercer wird euch für den Orbital einen Ball Closure Ring empfehlen, welcher aus rostfreiem Stahl oder Titangearbeitet ist und eine kleine Kugel aufweist – der absolute Standartschmuckring. Gut zu wissen: Viel stärker als bei der einfachen Variante des Conch-Piercings sollen die Schmerzen beim Stechen des Orbitals nicht sein.

Die Entscheidung für das Piercingstudio eures Vertrauens sollte niemals leichtfertig getroffen werden. Ein ausgefallenes Piercing im Strandurlaub stechen zu lassen, klingt nach einer grandiosen und total verrückten Idee?! Ja, Letzteres trifft definitiv zu, deshalb lasst lieber die Finger davon und genießt die Sonne, ohne die Angst vor einem entzündeten Ohr haben zu müssen, welches in seiner Optik an einen Blumenkohl erinnert. Gerade aufgrund der längeren Heilungsphase ist eseinfach ratsam, ein Piercingstudio in seiner Nähe zu wählen. Informiert euch hier gründlich! Möglicherweise haben sogar Freunde von euch bereits ein solches Schmuckstück und können euch bei der richtigen Wahl unterstützen.

Achten solltet ihr hierbei darauf, dass im Geschäft sterile Bedingungen zu finden sind. Der Piercer sollte Handschuhe nutzen und die Werkzeuge sollten vor euren Augen desinfiziert werden. Sauberkeit hat hier oberste Priorität. Außerdem solltet ihr bei der Wahl des richtigen Studios darauf achten, dass der Piercer euch vorher aufklärt und Risiken nennt. Könnt ihr diese Dinge nicht feststellen, solltet ihr um diesen Shop lieber einen großen Bogen machen. 

Was der Piercer macht, wenn ihr euch für diesen Körperschmuck entscheidet? Wie bei jedem anderen Ohrring sollte die Haut zu Beginn gründlich desinfiziert werden. Für ein optimales Ergebnis markiert man anschließend die Einstichstelle. Insbesondere beim inneren Conch wird während des Piercing-Prozesses, bei dem die Nadel durch den Stichkanal geführt wird, oft mit einer Reveicing Tube (einer Schutzröhre) gearbeitet, da das Ohr nicht, wie sonst üblich, mit einer Klemmzange fixiert werden kann. Diese Röhre sorgt dafür, dass ein Gegendruck entsteht und umliegendes Gewebe nicht verletzt wird. Klingt schmerzhaft? Ist es auch, wenn ihr nicht zu den Hartgesottenen und Schmerzunempfindlichen gehört. Aber hey, was uns nicht umbringt, macht uns nur stärker und in diesem Fall auch um einiges stylischer. 

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Die Wahl des Schmuckstückes könnte euch am Ende ziemlich schwer fallen.Zunächst wird beim Conch allerdings meist ein sogenannter Barbell eingesetzt. Für den inneren Conch wird oft ein Mikro-Barbell verwendet. Der Ball Closure Ring wird aufgrund seines übergroßen Durchmessers, der ca. zwischen 10 bis 16 mm liegen sollte, für den äußeren Conch genutzt. Was ihr vorher wissen solltet: In vielen Fällen ist der Wechsel des Schmucks zu einem Ring erst nach dem Heilungsprozess möglich. Letztendlich könnt ihr hier aber dann ganz nach Lust und Laune variieren. Jippieee, noch ein Accessoire nachdem wir bei unseren Shoppingtouren Ausschau halten können.

Diese Frage der Heilungsdauer ist in der Tat nicht unwichtig. Insbesondere bei diesem Ohrpiercing müsst ihr mit einer verlängerten Heilungsphase rechnen. Ihr erinnert euch noch an euer erstes Ohrloch, das nach einer Woche immer noch brannte? Der Conch kann deeeutlich länger schmerzen. Je nachdem wie empfindlich ihr reagiert, dauert entsprechend auch die Heilung. Bei der gepiercten Variante solltet ihr damit rechnen, dass der Ohrschmuck zwischen drei und sechs Monaten braucht. Die gepunchte Version verheilt hingegen schneller – hier kann der Schmerz bereits nach zwei bis vier Wochen abklingen.

Nicht nur bei den verschiedenen Conch-Varianten unterscheidet sich der Zeitraum der Genesung, auch der Piercingschmuck, der gestochen wird, beeinflusst, ob die Heilungsphase Monate oder Wochen dauert.Ein Schmuckstäbchen, wie das Mikro-Barbel ist weniger beweglich als ein Ring, sodass es weniger gereizt wird und schneller heilen kann. Im Gegensatz zum Helix (ihr wisst schon, das Piercing am oberen Rand eures Ohres) wird beim Conch ein deutlich dickerer Knorpel durchstochen, weshalb es selbstverständlich auch schlimmer weh tut. Da die durchstochene Stelle allerdings im Inneren der Ohrmuschel liegt und nicht am äußeren Ohrbogen, wird diese Stelle im Alltag deutlich weniger belastet und die Heilungsphase kann sich verkürzen. 

Ihr solltet euch im Klaren darüber sein, dass das Conch-Piercing einige Risiken mit sich bringen kann. Auch wenn der Körperschmuck letztendlich super cool aussieht, solltet ihr im Vorfeld über diese Bescheid wissen. Spätestens der Piercer wird euch nochmals darauf aufmerksam machen. Wir lassen uns das allerdings auch nicht nehmen:

Beim Stechen des Conchs durch das Knorpelgewebe kann es oftmals zu einer Neubildung von Bindegewebe kommen, das sich durch die Wundheilung bildet. Solltet ihr Schmerzen oder irgendwelche Probleme haben, sucht am besten sofort euren Piercer oder einen Arzt auf. Eher harmlos und ziemlich häufig ist es, wenn der gestochene oder gepunchte Ohrring aufgrund seines Durchmessers auf den Kopf drückt und für Druckstellen sorgt. Dieses Gefühl kennt ihr vielleicht schon von euren Steckern, die, gerade wenn man auf der Seite liegt, durchaus in die Haut hinter unserem Ohrläppchen stechen – kein sehr angenehmes Gefühl. 

Wenn sich das Piercing stark entzündet und das Innenohr sowie die Lymphgefäße hiervon betroffen sind, kann es im allerschlimmsten Fall sogar zu einer Beeinträchtigung des Gesichtsnervs oder zu einer Lähmung kommen. Auch in diesem Fall solltet ihr schnellstmöglich zum Arzt, um alles in Bezug auf den Gesichtsnerv abzuklären. Gerade aufgrund der Gefahr einer schmerzhaften Entzündung oder Infektion können wir euch nur nochmals von spontanen Piercing-Ideen im Urlaub oder unsauberen Studios abraten.

Wer bereits weiß, dass er allergisch auf das Piercing-Material reagiert, sollte lieber die Finger davon lassen, damit schmerzhafte Entzündungen und Ausschläge vermieden werden. Ein guter und professioneller Piercer wird zu Beginn sowieso eure Krankheiten und Allergien wissen wollen. Steht euch bald eine Operation bevor und ihr müsst dafür Thrombosemittel einnehmen, solltet ihr auch erst einmal den Termin verschieben. Dieser Stoff setzt nämlich die Blutgerinnung herab. Generell sollten auch Schwangere, Diabetiker und Epileptiker vorher mit ihrem Arzt oder Piercer sprechen, da das Stechen für diese Menschen nicht immer vorteilhaft sein kann. Und zu allerletzt: In Deutschland dürfen sich nur Menschen ab 18 Jahren piercen lassen. Minderjährige dürfen es nur mit einer Einwilligung der Eltern. 

So, genug von den Horror-Stories und dem "was wäre wenn...!" Alle, die wir jetzt nicht abgeschreckt haben, wollen sicher wissen, was sie für einen coolen Conch hinblättern müssen! Gar kein Problem, auch das haben wir nämlich für euch in Erfahrung gebracht: Zwischen 40 und 80 Euro wird euch dieses trendige Piercing kosten.

Was sind die Dos und Don'ts nach dem Stechen? Auf die Pflege kommt es an und das trifft auch bei unseren Ohrringen zu und der Heilung zu. Viele Piercer empfehlen zur ersten Behandlung ein Lokalantibiotikum, um sogenannten Wildfleischwucherungen entgegenzuwirken (ja, uns hat es auch geschüttelt, als wir dieses Wort gelesen haben). Während des Heilungsprozesses empfiehlt es sich außerdem, Desinfektionssprays zu verwenden, beispielsweise Prontolind Spray.

Kommen wir zu den Dingen, die ihr bei dem Ohrpiercing nicht tun solltet: Entfernt das Piercing so lange nicht, bis es nicht vollständig geheilt ist und auch das ständige Anfassen solltet ihr vermeiden. Seid ihr zu ungeduldig, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ihr eine Entzündung bekommt. Außerdem solltet ihr in den ersten vier Wochen die Stelle beim Duschen nicht mit Wasser oder Seife berühren und euch auch nicht sonnen. Wer blutverdünnende Mittel zu sich nicht, solltet gerade in den ersten Tagen nach dem Stechen auf diese verzichten, sich im Vorwege aber natürlich mit seinem Arzt besprechen. Auch besonders viel Druck auf die verwundete Stelle muss gerade in der Anfangszeit vermieden werden.

Wer sich für den Conch entscheidet, der wird sicher bereits von seinem Piercer ein Antiseptikum für die Haut empfohlen bekommen haben. Denn es gibt verschiedene Produkte, die die gepiercte Stelle bei der Wundheilung unterstützen, einer Entzündung entgegenwirken können und den Heilungsprozess beschleunigen. Fünf Pflegemittel, die bereits Hunderte Kunden auf Amazon begeisterten, haben wir euch hier zusammengestellt.

Ebenfalls ein sehr cooles Piercing im Knorpel der Ohrmuschel ist das Rook. Es sitzt an der großen Falte, die – Achtung – leider nicht jeder besitzt. Die Glücklichen unter euch, die für das Piercing in Frage kommen, können nach der Abheilungszeit à la Bloggerin Aimee Song einen coolen Stecker tragen oder sich für einen Ring entscheiden. Beides sieht absolut cool aus! Für das Piercen, die Pflege und Abheilungszeit gelten die gleichen Regeln wie beim Conch.

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Kleiner Tipp: Wer sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, dass der Knorpel vom Piercer gepuncht – also ein Teil herausgestanzt – wird und sowohl die Heilungsdauer und Schmerzen fürchtet als auch weniger Geld für den Ohrschmuck ausgeben will, der hat die Möglichkeit, dem Trend mithilfe eines Ear Cuffs nachzueifern. Der stylische Schmuck ist eine Ohrklemme, die an verschiedenen Bereichen des Ohrs angebracht und auch in Form des angesagten Conch erstanden werden kann. Einfach an der Mulde des Ohres angebracht – et voilà. Dabei reichen die verschiedenen Variantenvon schlichten Pieces bis hin zu üppig verzierten Ohrringen, die Strasssteine, Perlen oder farbigen Akzente aufwerten. Unsere absoluten Lieblinge zum direkten Nachshoppen, die dem echten Knorpelpiercing zum Verwechseln ähnlich sehen, findet ihr hier:

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