Alu-Chip in Gold und Silber: Künstler macht DDR-Geld zu kostbarem Schmuck | Nordkurier.de

2022-10-14 21:50:34 By : Ms. Janet Wu

Martin Fiedler beschäftigt sich seit vielen Jahren beruflich mit Münzen, in seinem Kreuzberger Atelier hat er schon unzählige Exemplare aus aller Welt bearbeitet und in hochwertigen Schmuck verwandelt. Die Ostmark, auch als Alu-Chip bekannt, hat er ebenfalls im Sortiment – repliziert in Silber, auf Wunsch ist sie sogar in 18 Karat Gold erhältlich.

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„Vor langer Zeit habe ich schon mal ein Exemplar in Gold verkauft”, erzählt Fiedler dem Nordkurier. „An einen Rentner.” In Silber sei die DDR-Mark gefragter, da deutlich günstiger. 179 Euro kostet der replizierte Anhänger inklusive rodinierter Silberkette. Für die Goldversion muss man schon etwas tiefer in die Tasche greifen: Inklusive Kette kostet die Ostmark – als Motiv wahlweise Vorderseite mit „1 Mark” oder Rückseite mit Hammer und Sichel – 1400 Euro inklusive Goldkette.

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In der Schmuckwelt ist Fiedler für seine filigranen Kunstwerke in ganz Deutschland bekannt, er betreibt Verkaufsvitrinen in First-Class-Hotels, unter anderem in Baden Baden und Berlin. Seit mehr als einem Jahrzehnt ist er in der Weihnachtszeit fast jedes Jahr mit einem Stand auf dem Gendarmenmarkt vertreten. „Dank Corona ist das in diesem Jahr leider alles nicht möglich”, so Fiedler.

Der Künstler selbst stammt nicht aus der DDR, erzählte dem Nordkurier aber, wie er einmal unfreiwillig dort strandete. 1987 fuhr er mit dem Auto von Nürnberg nach Berlin. Auf der Transitstrecke passiert es: „Es war nebelig wie verrückt und meine Freundin nervte auf dem Beifahrersitz”, erinnert sich der Künstler. „Auf einmal kam das blaue Schild 'Berlin Hauptstadt der DDR' und ich bin versehentlich runtergefahren. Plötzlich sah ich die Trabis und wusste 'Oh Mann, das ist nicht gut.'" Er fuhr rechts ran, sofort seien Vopos (Volkspolizisten) gekommen. „Sie sagten sinngemäß, 'jaja, nicht schlimm', ich solle einfach zurückfahren.”

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Doch auf dem Weg zum Berliner Ring verfuhr er sich wieder! Fiedler: „Wie gesagt, es war sehr nebelig.” In der Not hängte er sich an einen Citroën mit BRD-Kennzeichen, der sich offenbar ebenfalls verfahren hatte. Es folgte eine Nebel-Odyssee quer durch DDR-Gebiet, die nicht am Grenzübergang Dreilinden, sondern einem anderen auf einer völlig anderen Transitstrecke irgendwo in Norddeutschland endete. „Ich wurde zwei Stunden gefilzt, dann aber doch rübergelassen”, erinnert sich Fiedler. „Tja, das war mein einziger Besuch in der DDR. Werde ihn nie vergessen.”

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