Die Perlenkette Emme ist um vier Juwelen reicher

2022-07-15 18:39:33 By : Ms. Mei-Jeng Cheng

Dass das Emmental einiges zu bieten hat, erlebt man immer wieder. Etwa an den vielen «Ah» und «Oh», wenn man Auswärtige durch unsere Landschaft führt. Der Verein «Perlenkette Emme» hat sich zum Ziel gesetzt, 30 dieser Schönheiten und Highlights auf einer gemeinsamen Plattform zu präsentieren. Die Angebote – bis heute sind es 14 – sind geografisch weit gestreut, vom Kemmeriboden-Bad bis hinab ins Solothurnische. Das Verbindende ist der Lauf der Emme. 

Die Projekte können einzeln besucht werden. «Wir möchten mit unseren Perlen einen sanften Tourismus fördern und durch das Auflisten der Angebote möglichst die Aufenthaltsdauer unserer Gäste verlängern», erläutert Hubert Schacher vom Verein «Perlenkette» die Idee, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Tourismusförderung der Universität Luzern entstanden ist. 

Vier Projekte wurden neu in die Perlenkette aufgenommen. Unter anderem der Wannerhof oberhalb von Zollbrück. Im Kulturbauernhof «finden die Besucherinnen etwas, das sie im Oberemmental nicht unbedingt vermuten: Weltoffenheit und Kulturvielfalt», meint der Künstler Werner Neuhaus, der auf dem Hof wohnt. Seine archaischen, mit der Motorsäge gestalteten Holzfiguren und -objekte sind das erste, was einem beim Besuch auf dem Hof begegnet. Neuhaus lädt aber auch andere Künstlerinnen und Künstler ein, den Innen- und Aussenraum des Wannerhofes zu gestalten, häufig auch Menschen mit lateinamerikanischen oder orientalischen Wurzeln. Gegenwärtig stehen alle gezeigten Objekte unter dem Thema «Wachstum».

Auf dem Hof hat auch der Verein «Mesela» sein Zuhause; eine Organisation, die versucht, kurdische und schweizerische Kultur sich begegnen und befruchten zu lassen.  «Wir freuen uns über Besuche, vor allem auch bei unseren ganz unterschiedlichen Veranstaltungen», sagt Neuhaus, «aber sie brauchen nicht kolonnenweise zu kommen – und gerne dürfen sie ihren Besuch mit ein paar Stunden Gartenarbeit kombinieren.»

Der offene Garten ist ein weiteres Angebot des Wannerhofes, eine Art erweiterte Allmend. «Vielleicht eine Möglichkeit zur Begegnung von Stadt und Land, zur Ausebnung des oft herbeigeredeten Grabens.» Man kann mithelfen, ein Stück Erde zu bebauen, und darf – wenn vorhanden – etwas vom Überfluss für sich ernten. Das ist aber kein Muss. Vielleicht möchte jemand lieber vom Projekt der Theaterschaffenden des «Maison du futur» profitieren: Auf einem Audiowalk, einem Hörspielspaziergang. «Aber vergessen Sie Ihr Handy nicht, denn ohne dieses Ding wird es vielen schon schwerfallen, den Wanner überhaupt zu finden», scherzt eine ältere Besucherin.

Die drei weiteren neuen Perlen nebst dem Wannerhof sind:

- «Waldwanderung Lebensraum Emme». Entlang den Uferwegen im Solothurnischen erfährt man manches über die Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur.

- «Naturhighlights Oberemmental». Das Räbloch und das Naturschutzgebiet Steinmösli gehören dazu.

- «Freizeitpfad Emme»: Jonas Glanzmann, der Kenner der mittelalterlichen Geschichte des Emmentals, hat im Raum Zollbrück einen Rundweg gestaltet, mit abrufbaren Erzählungen zu Burgen, Kirchen und so weiter.

Weitere Informationen zu den Projekten: www.perlenkette-emme.ch.

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