Hausmittel: So reinigt man Gold, Silber, Messing, Perlen und Edelsteine - WELT

2022-07-22 18:40:38 By : Ms. Jingle Pan

P ünktlich zu den Festtagen werden überall in Deutschland die Schmuckschatullen wieder feierlich geöffnet. Endlich gibt es mal wieder einen Anlass, das Perlencollier von Großtante Jutta, den weißgoldenen Diamantring von Großmama oder den rubinbesetzten Anhänger von Tante Helga auszuführen.

„Hach, wie schön“, haucht man dann gerne bei dem Anblick des kostbaren Schmuckstücks. Gleichzeitig wischt man etwas hektisch an seiner funkelnden Oberfläche herum, um kritisch festzustellen, dass man sie „dringend mal wieder reinigen lassen müsste“. Meistens aber legt man es wieder zurück und vertagt das Vorhaben.

Dieses Jahr aber gelten keine Ausreden: denn die meisten Schmuckstücke kann man mit Hilfe einfacher Hausmittel auch zu Hause reinigen. Am Ende sieht alles wieder wie neu aus. So handeln Sie nicht nur höchst nachhaltig, sondern machen auch Tanta Jutta eine Freude, die selbstverständlich ein Foto von Ihnen unter dem Tannenbaum geschickt bekommt.

Generell gilt: Detailreich gearbeitete Schmuckstücke sollte man lieber professionell vom Juwelier reinigen lassen. Leichte Verschmutzungen kann man aber auch zu Hause entfernen. Goldschmuck am besten in ein lauwarmes Wasserbad mit reichlich Seife oder Spülmittel einweichen. Einkerbungen erreicht man mit einer sehr weichen Zahnbürste, Exemplare für Kinder sind besonders schonend. Beim Bürsten so wenig Druck wie möglich ausüben, um das Schmuckstück unter keinen Umständen zu beschädigen.

Anschließend alle Seifenreste unter fließendem Wasser gründlich abspülen. Dabei unbedingt den Abfluss schließen oder über einer Schüssel hantieren, damit das Schmuckstück nicht versehentlich im Rohr landet. Bitte unter keinen Umständen aggressive chemische Substanzen, Alkohol oder Silberpolitur benutzen. Das Wasser sollte höchstens lauwarm sein, kochendes könnte zu Verformungen führen. Anschließend mit einem weichen Wolltuch trockenreiben.

Leicht zugängliche Verschmutzungen entfernt man bei Silberschmuck am besten mit speziellen Silberputztüchern oder Poliertüchern, in deren Fasern eine spezielle Paste eingearbeitet ist. Sie können ruhig mehrmals verwendet werden, auch wenn sie schon dunkel sind und dürfen nicht gewaschen werden. Hat man kein Poliertuch parat, hilft eine alte Haushaltsmethode: Schmuck mit Alufolie umwickeln und in ein heißes Wassersalzbad legen. Nach einigen Minuten wandert der Schmutz auf die Alufolie über. Alternativ kann man Ablagerungen mit gesalzenem Zitronensaft entfernen und auch Zahnpasta und Backpulver sind geeignet. Je nachdem auf eine weiche Zahnbürste geben und sanft abrubbeln.

Häufig ist Schmuck nicht vollständig aus Gold gefertigt, sondern nur mit einer Metallschicht überzogen. Vergoldeter Schmuck ist entsprechend günstiger, aber auch wesentlich kurzlebiger, denn die Schicht reibt oder stößt sich mit der Zeit ab oder verliert ihren Glanz. Man sollte also prüfen, ob es sich wirklich um Schmutz handelt oder nicht doch einfach nur die Farbe abblättert. Ist das der Fall, kann man leider wenig machen. Einige Hersteller und Juweliere bieten aber Nachvergoldungen an.

Handelt es sich um Verschmutzungen, ist es ratsam, besonders vorsichtig vorzugehen, da jede Art von Feuchtigkeit die goldene Schicht angreifen könnte. Am ehesten empfiehlt sich noch ein weiches Baumwolltuch mit dem man punktuell die Verschmutzung entfernt. Modeschmuck sollte generell so wenig strapaziert werden wie möglich. Heißt: beim Händewaschen, Duschen, Sport und Schlafen immer lieber abgelegen und nicht mit Cremes, Parfums oder Ähnlichem in Berührung kommen lassen.

Schmuckstücke aus Messing können durch das enthaltene Kuper oxidieren und schwarz anlaufen. Wer möglichst lange etwas von ihnen haben möchte, poliert sie gelegentlich mit einem Tuch. Dunkle Flecken entfernt man ebenfalls mit Zahnpasta oder einer Mischung aus Essig, Mehl und Salz, die man vorsichtig einreibt, trocknen lässt und anschließend einziehen lässt. Rückstände mit einem weichen Tuch abnehmen.

Leichte Verschmutzungen auf den kostbaren Steinen lassen sich ebenfalls durchaus zu Hause entfernen. Auch hier eignet sich ein lauwarmes Wasserbad mit etwas Seife. Schmutz an der Fassung lässt sich mit einer weichen Kinderzahnbürste entfernen. Trotzdem sollte man bei Edelsteinen sehr behutsam vorgehen und vorsichtshalber einen Juwelier um Rat fragen.

Die Oberfläche von Süßwasserperlen ist weicher als die von Metallen. Bei der Reinigung sollte man also so schonend wie möglich vorgehen, etwa mit einem Seifenwasserbad, noch geeigneter ist Feinwaschmittel, danach behutsam mit einem Baumwolltuch abtupfen. Aufgefädelte Perlenketten oder Armbänder sollten ausreichend lange trocknen, da nasse Fäden leicht einreißen können. Um den Glanz der Perlen aufzufrischen, kann man sie mit einem Olivenöl beträufelten Tuch polieren. Wurden die Perlen längere Zeit nicht getragen, lohnt es sich den Faden beim Juwelier überprüfen zu lassen. Ist er spröde, müssen die Perlen neu aufgefädelt werden.

Armbanduhren sind meist mit Plattierungen beschichtet und werden daher ähnlich wie Modeschmuck gereinigt. Nicht alle Uhren, die als wasserdicht deklariert werden, sind es auch. Vorsichtshalber sollten Modelle unter zehn bar daher nicht unter fließendes Wasser gehalten oder in ein Wasserbad getaucht werden. Lieber mit einem feuchten Mikrofasertuch abwischen, bei hartnäckigeren Verschmutzungen etwas Seife benutzen. Unter keinen Umständen Bürsten, Schwämme oder aggressive Reinigungsmittel verwenden. Lederarmbänder nur mit einem befeuchteten Tuch behandeln und auch Stoffarmbänder sollten so selten wie möglich mit Wasser in Kontakt kommen.

Für die Reinigung von Schmuckstücken gibt es spezielle Ultraschallgeräte, deren Wellen selbst filigranste Stellen erreichen sollen. Aber nicht alle Preziosen sind hierfür geeignet. Perlen etwa oder Edelsteine sollten alternativ gereinigt werden. Ob sich eine Anschaffung lohnt, muss demnach jeder selbst entscheiden.

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