Region: Wird 2022 das große Hochzeitsjahr? Welche Regeln in den Standesämtern der Region gelten und wo schon alle Termine ausgebucht sind | SÜDKURIER

2022-05-21 11:04:36 By : Mr. Zhaobin Teng

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Lockdown, Kontaktnachverfolgung, Hochzeit nur im kleinen Rahmen: Seit Beginn der Pandemie haben viele Heiratswillige ihren großen Tag verschoben. Der Blick in die Städte der Region zeigt, dass 2021 noch weniger Hochzeiten stattfanden als 2020. Wie sieht die Lage zu Beginn des dritten Coronajahres aus? Wird wieder geheiratet? Was müssen Paare und Angehörige beachten? Und wie hat sich die Arbeit der Standesbeamten verändert? Wir haben in Donaueschingen, Konstanz, Überlingen, Villingen-Schwennigen, Waldshut und Friedrichshafen nachgefragt.

Für alle Standesämter und städtischen Gebäude gilt in Baden-Württemberg ausnahmslos die 3G-Regel. Zutritt hat nur, wer geimpft, getestet oder genesen ist. Gäste müssen ihre Daten vor der Trauung zur Kontaktnachverfolgung angeben. In den Trauzimmern der Region muss der Mindestabstand von eineinhalb Metern eingehalten werden, weshalb je nach Raumgröße nur wenige Gäste bei der Zeremonie anwesend sein dürfen. Die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske besteht für alle Personen ab 18 Jahren, Ausnahme sind das Brautpaar und die Standesbeamtin während der Zeremonie.

Wie Alexander Bielitzer, Leiter des Standesamts Konstanz, berichtet, dürfen die Brautpaare in den Trausaal des Rathauses der Konzilstadt zehn Gäste einladen. „Da der Trausaal im gräflichen Schloss auf der Insel Mainau flächenmäßig größer ist, werden hier insgesamt bis zu 20 Personen inklusive Brautpaar zugelassen.“

Zwar gaben sich in Konstanz in den Pandemie-Jahren deutlich weniger Paare als sonst das Ja-Wort, nämlich 438 in 2020 und 304 in 2021, während es 2019 521 Hochzeiten und 2018 ganze 616 waren. Aber das lag laut Alexander Bielitzer nicht an den Paaren, die nur vereinzelt abgesagt und Termine verschoben hatten, sondern am reduzierten Terminangebot und dem Lockdown. Er geht davon aus, dass 2022 wieder ähnlich viele Paare wie in Vor-Corona-Zeiten getraut werden können.

Die Nachfrage sei bisher anhaltend hoch, vor allem in den Frühjahrs- und Sommermonaten, von April bis August gibt es schon jetzt auf der Mainau keine Freitags- und Samstagstermine mehr. „Auch bei den Hochzeiten im Konstanzer Rathaus sind diese Termine bis in den Juli zu 80 Prozent ausgebucht.“ Sein Rat: Sich frühzeitig um einen Termin kümmern. Die können auch online über den Traukalender hier gebucht werden.

In Überlingen dürfen derzeit laut Andrea Winkler, Pressesprecherin der Stadt, bis zu 20 Personen inklusive Brautpaar bei der Trauung dabei sein. In einem normalen Traujahr führe die Stadt etwa 200 Trauungen durch. Die Nachfrage sei in den vergangenen Jahren stets gleich hoch gewesen, „da die Paare in den stets die Hoffnung hatten, dass sich bis zur geplanten Trauung im Sommer oder Herbst die pandemische Lage verbessert und sie einigermaßen ungezwungen feiern können.“ Einige Hochzeiten seien deshalb verschoben worden, so Andrea Winkler. Das führte zu einem deutlichen Rückgang der Trauungen: Während es 2019 noch 202 waren, heirateten 2020 nur 174 und 2021 166 Paare.

Für dieses Jahr allerdings sei die Hoffnung bei den Brautpaaren wieder groß, dass bis zum Sommer die Pandemie einigermaßen im Griff und Normalität wieder möglich sei.

In Donaueschingen werden Trauungen inzwischen nicht mehr verschoben, wie Beatrix Grüninger, persönliche Referentin des Oberbürgermeisters, sagt. Die Paare hätten sich auf die sich kurzfristig verändernde Situation eingestellt.

Wer im Trausaal der Stadt die Ehe schließen will, darf acht Gäste dazu einladen. 2020 haben sich in Donaueschingen 129 Paare vermählt, 2021 waren es 115. 2019 waren es noch 134. Allerdings, wie die Referentin des Oberbürgermeisters betont, unterliegt die Anzahl der Eheschließungen ohnehin jährlichen Schwankungen, weshalb der Rückgang nicht direkt mit der Pandemie zusammenhängen muss. So gab es zum Beispiel 2017 nur 103 Hochzeiten und damit sogar noch weniger als in den Corona-Jahren.

Auch in Waldshut-Tiengen wurden in 2020 noch deutlich mehr Menschen standesamtlich getraut als in 2021. Im ersten Coronajahr 92 Paare, im zweiten dann 79, wie Ralph Albrecht, Leiter des Ordnungsamts, zu dem auch das Standesamt gehört, mitteilt. Zum Vergleich: 2019 gaben sich in den Rathäusern Waldshut-Tiengen noch 98 Heiratswillige das Ja-Wort. Für 2022 seien bereits 40 Trauungen terminiert.

Die Anzahl an Personen im Trauzimmer des Rathaus Tiengen ist derzeit auf 15 Personen inklusive Brautpaar begrenzt, in Waldshut auf zehn Personen.

Das Standesamt Friedrichshafen hat sechs Trauorte. Ins Trauzimmer des Rathauses selbst dürfen mit dem Brautpaar nur fünf Freunde und Angehörige dabei sein. Im größten Raum, dem Bürgersaal Ettenkirch, sind derzeit 29 Gäste plus Brautpaar willkommen. Details zu den sechs Trauorten finden Sie hier. Die Regeln gelten „auch für Glückwünsche zum Ja-Wort“, wie es auf der Webseite der Stadt heißt: „Machen Sie bitte unbedingt im Vorfeld mögliche Gäste nach Ihrer Trauung darauf aufmerksam und verzichten Sie bitte auf die persönlichen Glückwünsche vor dem Trauungsstandort.“

Die Nachfrage nach Trauungen sei stabil, wie die Sprecherin der Stadt, Victoria Grenz, mitteilt. Während das Amt 2018 und 2019 jeweils 333 Eheschließungen zählte, waren es 2020 304 und im Jahr 2021 307 Trauungen. Also ein leichter Rückgang von etwa 10 Prozent. Diese Zahl entspricht laut dem Statistischen Landesamt dem Trend im Ländle.

„Aktuell werden kaum Trautermine verschoben. Die Unsicherheit war zu Beginn der Pandemie größer“, so Victoria Grenz.

Villingen-Schwenningen ist für seine außergewöhnlichen Trauorte wie den Uhrenpavillon auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau, das Uhrenindustriemuseum oder das Kulturzentrum Franziskaner bekannt. Die meisten Gäste dürfen Paare aktuell in den Chorraum des Kulturzentrums mitnehmen, nämlich 18 Personen.

Die Pandemie hat den Aufwand für die Standesbeamtinnen enorm erhöht, wie Oxana Brunner, Sprecherin der Stadt, berichtet. Lüften, Desinfizieren, Paare beraten und informieren: „Das ‚Drumherum‘ ist sehr aufwendig.“ Insgesamt sei die Pandemie deutlich spürbar. Während sich 2019 noch 412 Paare in der Stadt trauten, waren es 2020 370 und 2021 nur 305.

Dies liege an Absagen, Verschiebungen und Umplanungen seitens der Paare. Die oft kurzfristig geänderten Regeln müssen die Beamtinnen den Paaren mitteilen. „Zum Teil wurden die Vorgaben von den Paaren akzeptiert, zum Teil gab es aber auch lange und zeitintensive Diskussionen“, so die Sprecherin der Stadt.

„Wir können die Paare verstehen, die Enttäuschung, den Unmut und auch die Traurigkeit, wenn alles nicht so geht, wie eigentlich erträumt.“ Die Beamten sehnen das Ende der Pandemie herbei, sagt Brunner.

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