Tied Together (eShop) Review - Nintendo-Online.de

2022-08-12 20:40:20 By : Mr. Jimmy-Vicky Zheng

Bereits auf der gamescom durften wir einen Blick auf „Tied Together“ werfen. Das Spiel versucht mit einer simplen Prämisse zum nächsten Mehrspieler-Hit zu werden, weshalb Nintendo Switch wie die perfekte Plattform scheint. Ob das Endresultat genauso viel Freude bereitet, wie die Macher versprechen, wollen wir euch im Test verraten.

„Tied Together“ lässt sich nicht alleine, sondern nur mit zwei bis vier Spielern genießen. Als Alien-artige Wesen müssen die Spieler immer das Ende der Level erreichen. Der Clou daran ist, dass sie durch ein Seil miteinander verbunden sind. Springt also ein Charakter in einen Abgrund, können die andere diesen Retten. Andersherum kann auch die fahrlässige Handlung eines Spielers die gesamte Gruppe ins Aus befördern, Teamwork ist also das wichtigste. Besonders viel können die Helden nicht, außer zu springen und sich in den Boden einzugraben. Sowohl Präzision als auch das Ausnutzen der Physik werden erfordert, um die Geschicklichkeitspassagen zu überwinden.

Das Grundkonzept ist unglaublich spaßig und schon früh wird man vor allem in einer Gruppe erleben, wie Spieler sich gegenseitig helfen, Pläne entwickeln, sich anschreien und anschließend freuen, wenn ein Level gemeistert ist. Die Herausforderungen werden immer komplexer und somit kann man selten dieselbe Taktik nutzen, um die Hindernisse zu überwinden. Leider entpuppt sich nach einigen Leveln, dass die Vielfalt nicht zu den größten Stärken gehört. Die Fallen häufen sich und aus den chaotischen Situationen werden plötzlich Aufgaben, die perfekte Präzision von allen Spielern erfordern. Zusätzlich wird das Spiel dadurch schwieriger, dass nach jedem Tod die Reihenfolge innerhalb der Seil-Kette verändert wird und somit Spieler plötzlich anderen Aufgaben nachgehen müssen. Das macht Anfangs Spaß, wird im späteren Verlauf allerdings zur nervigen Hürde, da man sich selbst dann neu ausrichten muss, wenn das Team nach mehreren Versuchen die richtige Strategie herausgefunden hat.

Obwohl das Spiel mit einigen Schwächen zu kämpfen hat, macht es eine Menge Spaß, sich durch die Level zu rätseln und gemeinsam als Team zu siegen. Diese Erfahrung würde es alleine nicht geben, weshalb auf einen Einzelspieler-Modus verzichtet wurde. Wer zu zweit spielt, darf sich durch 40 Level ziehen, die leider in weniger als zwei Stunden beendet werden können. Zudem macht das Spiel in einer größeren Gruppe viel mehr Spaß, wer zu dritt oder viert spielt darf allerdings nur 25 Level bestreiten. Die größte Gruppe wird es meist einfacher haben als drei Spieler, das Balancing hätte also mehr Anpassung vertragen können. Das Spiel ist leider viel zu schnell vorüber und wird nicht länger als einen Abend lang unterhalten.

Obwohl sich das nach sehr viel Kritik anhört, sei gesagt, dass „Tied Together“ trotz seiner Schwächen eine Menge Spaß bereitet. Das Grundkonzept funktioniert dermaßen gut, dass man sich mehr davon wünscht, was bei einem schlechten Spiel nicht der Fall wäre. Wer aber einen unterhaltsamen Abend mit Freunden verbringen möchte, erhält genau den spaßigen Chaos, den die Macher versprechen. Es sind die Feinheiten sowie die Menge an Inhalten, die sauer aufstoßen, den Spaßfaktor allerdings nur limitieren anstatt ihn zunichte zu machen.

Technisch gab es keine Probleme, weder nervige Bugs noch andere Probleme sind aufgetreten. Hinzu kommt die gute Steuerung mit nur einem Joy-Con, durch die das Spiel beweist, wieso Nintendo Switch als Zielplattform gewählt wurde. Auch optisch ist das Spiel schön anzusehen, auch wenn die Kulissen nicht gerade komplex gestaltet wurden.