Top-Trend Herrenschmuck: Der geschmückte Mann

2022-08-19 20:31:12 By : Mr. Chris Liu

Nur was für Frauen? Von wegen. Immer mehr Männer interessieren sich für Schmuck. Einige Player aus Industrie und Handel haben den Trend schon aufgegriffen und wittern Potenzial.

Streetlooks aus Mailand und Paris: Schmuckstücke Nick Leuze 1 / 22 Teilen Nick Leuze 2 / 22 Teilen Nick Leuze 3 / 22 Teilen Nick Leuze 4 / 22 Teilen Nick Leuze 5 / 22 Teilen Nick Leuze 6 / 22 Teilen Nick Leuze 7 / 22 Teilen Nick Leuze 8 / 22 Teilen Nick Leuze 9 / 22 Teilen Nick Leuze 10 / 22 Teilen Nick Leuze 11 / 22 Teilen Nick Leuze 12 / 22 Teilen Nick Leuze 13 / 22 Teilen Nick Leuze 14 / 22 Teilen Nick Leuze 15 / 22 Teilen Nick Leuze 16 / 22 Teilen Nick Leuze 17 / 22 Teilen Nick Leuze 18 / 22 Teilen Nick Leuze 19 / 22 Teilen Nick Leuze 20 / 22 Teilen Nick Leuze 21 / 22 Teilen Nick Leuze 22 / 22 Teilen

Auch Modeschmuck-Filialist Bijou Brigitte ist der Trend nicht verborgen geblieben: "Die Warengruppe Men entwickelt sich positiv", teilt eine Sprecherin mit. Dass Jungs und Männer Ketten tragen, ist auch für Otto nichts Neues, laut Sprecherin erzielt der Online-Player mit Herrenschmuck "relevante Umsätze". Der Anteil am Schmuckumsatz liege bei etwa 15%. Früher hätten viele Männer vor allem Surfer-Schmuck gekauft, nun seien es eher Statement-Ketten und Siegelringe.

Woher kommt die Lust auf Bling Bling? Zum einen vom Streetwear-Hype, der die Menswear schon vor der Corona-Pandemie beflügelt hat und massive Halsketten, Statement-Ringe und Armreifen als Teil der Hip-Hop- und Street-Kultur inszeniert. Für die Neugier auf Perlen und filigranen Schmuck scheint zum anderen auch der Genderless-Trend verantwortlich zu sein, der die Grenzen zwischen männlicher und weiblicher Mode infrage stellt. Davon ist auch Maxim De Turckheim, bei Mr Porter verantwortlich für den Einkauf von Schmuck und Uhren, überzeugt. "Herrenschmuck hat ein absolutes Momentum", sagt er. Vom Aufsteigerfeld kann das Luxus-Menswear-Portal nach eigenen Aussagen schon seit einigen Saisons profitieren. Nun soll eine eigene Kampagne das Segment zusätzlich pushen. Mehr zum Thema Mr Porter Im Interview: Maxim De Turckheim von Mr Porter "Überall Bling" Wie das Menswear-Luxus-Portal Mr Porter den Herrenschmuck-Trend für sich nutzen will. Ein Gespräch mit Einkäufer Maxim De Turckheim.

Dass immer mehr Männer Schmuck suchen und kaufen, vor allem online, kann auch die Shopping-Plattform Lyst mit Zahlen seines jüngsten Jewellery-Reports belegen. Demnach sei der Kauf von Herrenschmuck schon im vergangenen Jahr um 150% gestiegen.

Marius Brintrup, Menswear-Einkäufer bei Zalando für Schuhe und Accessoires, berichtet, dass Schmuck zu einem Trend für Männer geworden ist. Diese können sich bei dem Onliner durch ein Angebot von mehr als 6300 Halsketten, Armbändern, Ringen und Ohrringen klicken. "Mittlerweile dürfte es auch bis zu den hartnäckigsten Mode-Muffeln durchgedrungen sein: Ein Outfit ist erst mit dem passenden Schmuck perfekt, das gilt auch für die Herren", verkündet Zalando den Usern selbstbewusst beim Aufrufen der Herrenschmuck-Kategorie in einer Text–Passage. Als Styling-Hilfe hat das Unternehmen in einem Schmuck-Guide das Segment zudem in die Trendströmungen "Rock it", "Dandy-Style" und "Surfer-Boy" eingeteilt. Otto Ottos Junge mit der Perlenkette ist in der neuen Kampagne des Onliners "Vielfalt für alle! Finde, was zu dir passt" zu sehen.

Dass Mode und Schmuck zusammenehören und voneinander profitieren können, davon sind auch Schmuck-Anbieter überzeugt (Seite 60, 61). Die Argumente für mehr Schmuck in den Fashion-Stores liegen für sie auf der Hand: "Wenig Platzverbrauch, gute Margen, saisonunabhängige Kollektionen", sagt etwa Pascal Gehrlein, der nach Stationen in der Fashion-Branche 2016 das Herrenschmuck-Label Sprezzi Fashion gegründet hat. Nach erfolgreichen Saisons auf Marktplätzen bei Zalando, Otto und Amazon sieht er auch im stationären Multilabel-Modehandel Wachstumspotenzial.

Während gehobene Platzhirschhäuser sowie Filialisten wie Lodenfrey und Breuninger Schmuck für Männer bereits als eigene Kategorie in ihre Sortimente integriert haben, zeigen sich andere, wie der modische Herrenausstatter Anson’s, zurückhaltend: "Den Trend für Herrenschmuck beobachten wir seit einigen Jahren", sagt Einkaufschef Stefan Jakobs. "Grundsätzlich wissen wir aber, dass das Thema sehr komplex ist – sowohl was die Beratungskompetenz angeht als auch in der Präsentation und Visualisierung vor Ort." Ähnliches hat man vor einigen Jahren auch noch über Schuhe und Taschen gesagt. Menswear Frühjahr 2023: Gelb, Glamour, Goldkettchen

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